klēu- (auch klĕu-?) und klāu-

English meaning                      hook; hooked branch or piece of wood, etc.

German meaning                     vielleicht eigentlich `Haken, krummes Holz oder Astgabel, Pflöckchen', verbal einerseits `anhaken (sich anklammern), hemmen, auch von hinkendem Gauge', andrerseits `durch einen vorgesteckten Haken, Riegel, ein Pflöckchen verschließen'

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Derivatives                             

Material                                   Gr. ion. κληΐς -ῖδος, altatt. κλῄς, att. κλείς, dor. κλᾱΐς, -ΐδος `Schlüssel' (auch `Riegel; hakenförmige Öse; Ruderdolle')., dor. sekund. κλᾴξ, epidaur. Gen. κλαϊκος ds., κληΐω (ion.), κλῄω (altatt.), κλείω (att.) `verschließe mit einem Balken, einem Riegel, einem Schlüssel', κλήϊθρον (ion.), κλῇθρον (altatt.), κλεῖθρον (att.) `Verschluß';

                 lat. clāvis `Schlüssel', Demin. clāviculae `Wickelranken des Weins', clāvus `Nagel (zum nageln): Steuerruder, Ruderpflock', claudō, -ere `schließen, sperren' (*klāu̯i-dō, mit präsensbildendem d); dazu wohl claudus `lahm, hinkend' (zu clūdus, clōdus s. WH. I 231), claudeō, -ēre `hinken'.

                 air. clō, Pl. clōi `Nagel'; unklar mcymr. clo m. `Riegel, Verschluß', Pl. cloeu `clavi', mbret. clou `ferrement' (Ernault RC. 37, 104 f.);

                 aus dem Germ. wohl hierher (mit beweglichem s-) ahd. sliozan, mnd. slūten, afries. slūta `schließen', ahd. sluzzil, asächs. slutil `Schlüssel', ahd. sloz n. `Schloß' (sl- aus skl-); vgl. mengl. slote = nd. slaten `Riegel', mnd. slēt aus *sleuta- `biegsame Stange', wenn aus `Pflöckchen, Aststück'.

                 Ohne s- vielleicht anord. hljōta stark. V. `losen, erhalten', ags. hlēotan, as. hliotan `losen, erlosen', ahd. hliozan `losen, wahrsagen, zaubern', got. hlauts `Los, Erbschaft', aisl. hlautr `Los', ahd. hlōz n., as. hlōt `Los, zugeteiltes Recht oder Eigentum', aisl. hlutr `Los, Anteil, Ding, Sache', ahd. (h)luz `als Los zugefallener Anteil, Landanteil', afries. ags. hlot n. `Los', ndl. lot ds.;

                 lett. kĺũt `werden, gelingen, erlangen', kĺũtas `Schicksal', lit. nekliūtas `Mißgeschick, Unheil' und lit. kliudýti `anhaken machen'; wenn die germ. Sippe verwandt ist, ist eher von `Pflöckchen, Aststück als Losstäbchen' auszugehen;

                 lit. kliūvù, kliū́ti `anhaken, hangenbleiben', kliū́tìs, kliū́tė `Hindernis', kliáutė `Hindernis, Gebrechen', pasikliáu-ju, -ti `vertrauen auf' (`*sich woran klammern'), lett. kĺūstu, kĺũt `(hangenbleiben), (wohin) gelangen, werden', kĺaustîtiês `hangenbleiben', kĺūm-s, -a, -e `Hindernis'; Kausat. mit -d-: lit. kliudaũ, -ýti `anhaken machen', kliaudaũ, -ýti `hindern', kliaudà `körperliches Gebrechen' (s. oben zu lat. claudus), lett. kĺũdît Iter. zu kĺũt (s. oben);

                 mit k-Formans aksl. ključь `Haken, Schlüssel', ključ-ǫ, -iti `zusammenschließen'; russ. kljuká `Krücke, Krummstab, Ofenkrücke', serb. kljȕka `Haken, Schlüssel, Klammer', aksl. ključ-im, -iti `biegen, krümmen', auch ksl. kljuka `List, Betrug' u. dgl., und als `anhaken = sich zusammenfügen, passen, sich ereignen' abg. kĺučiti sę `passen, zusammentreffen' u. dgl.; wohl auch serb. kljȕna `Art Haken, Krampe', kljûn `etwas Gebogenes, Krummes'.

References                              WP. I 492 ff., WH. I 231, Trautmann 137 f.

See also                                  

Pages                                       604-605