ghe-, gho-

English meaning                      an enclitic particle

German meaning                     und ähnliche enklitische Partikeln zur Verstärkung des vorhergehenden Wortes

Grammatical comments         

General comments                  Es scheinen zwei Gruppen geschieden werden zu müssen, einzelsprachlich aber z. T. die eine an Stelle der andern getreten zu sein: 1. ghe, gho, 2. mit palatalem Gutt., der in den europ. Sprachen als ĝ, im Ar. als ĝh erscheint (wie in den Fällen wie gr. γένυς: ai. hánuḥ), also eine von der normalen sog. Media aspirata verschiedene Artikulationsart aufwies, und dem Vokal i oder e.

Derivatives                             

Material                                   1. -ghe, -gho:

                ai. gha (*gho), ha (*ghe) hinter Negation (ná gha), Personalpron. (z. B. vayáṁ gha), dem so/to-Pron. (sá gha, sá ha), demFragepron. (z. B. káṁ ha), dem Relativpron. (yṓ gha, yṓ ha), auch hinter andern Wortarten; ai. hánta `wohlan, auf, da nimm, sieh da';

                umbr. -hont (z. B. era-hunt `eādem'), vgl. auch lat. hic `dieser' aus *gho oder *ghe + *ke;

                cymr. a(g) `mit' aus *ad-ghe; s. oben S. 3;

                aksl. -go, -že hinter Negation (ni-že `neque', ne jedinъ že `ne unus quidem, οὐδείς'; vgl. auch aksl. neže, serb. nègo `als' beim Komparativ und serb. nȅgo `sondern, aber', čech.než(e) `doch', wo ne- eher der Negation als der positiv weisenden Bed. des Pron.-St. ne- entsprungen ist), hinter dem Relativpron. (iže), dehnstufig (*ghō) osorb. kdy-ha `wanndenn' (u. dgl.; Berneker 316);

                lit. -gu (*ghō), -gi (dies mit dem Vokal i der 2. Gruppe) in negì, neigì, negù `nicht', hinter Pers.-Pron. (z. B. tu-gu, tu-gi `σύγε'), alit. auch -ga, -ge, dem so/to-Pron. (z. B.tie-gi), dem Fragepron. (kaip-gi `wie'), -gu auch Fragepartikel (vgl. auch alit. an-gu `ob', apr. an-ga `ob'), apr. beggi `denn', kāigi `wie', neggi `auch nicht, noch', niqueigi `nimmermehr'; gr. οὐχί s. unten.

                2. -ĝ(h)ī̆:

                in ai. , av. hervorhebende Partikel ( , nahí, av. nōit ; ai. kár-hi `wann?', tár-hi `damals' u. dgl.), hinter dem ersten Wort des Satzes `denn ja';

                gr. οὐ-χί, μή-χι `nicht', η<S-01839d>-χι `wo', ναί-χι `jawohl, allerdings' (-χ- statt -γ-, vgl. unten γε, vermutlich durch Kreuzung mit einer Partikel der 1. Gruppe);

                lat. *-gi (nach Holthausen KZ. 47, 309 = as. nec `und nicht'), vorausgesetzt durch negōtium, ursprgl. Satzkompositum neg'ōtium est (vgl. haud-ōtium est bei Terenz) und negāre (vgl. nhd. verneinen, bejahen);

                klr. bulg. serb. -zi hinter Personalpron.

                3. -ĝ(h)e:

                in gr. ἐμε-γέ = got. mi-k, ahd. mi-h = arm. is `me' (zunächst aus *in-c), ἐγώ γε, ἔγω-γε, σύ γe, got. þu-k, si-k, ahd. di-h, si-h; nach dem so/to-Pron. ὅ γε, nach dem Relativpron. ὅσσα γε, ὅντινα γε, ferner γὲ, dor. böot. el. γὰ auch hinter andern Wortarten. Im Balt. sowie auch (außer in der mit ī vokalisierten Form) im Slav. ist der Guttural der 1. Gruppe herrschend geworden, wie auch in gr. -χι;

                ven. me-χo `mich' hat das о von eχo `ich' bezogen;

                toch. Verstärkungspartikel A - k, В - k(e) aus *-ghe oder -ĝhe (vgl. Pedersen Toch. 136);

                hitt. am-mu-uk (ammuk) `mich', tu-uk (tuk) `dich': got. þuk (*tu-ge), usw., s. Pedersen Hitt. 73 f., 166 f.

References                              WP. I 541 f., WH. I 644, Schwyzer Gr. Gr. I 606, 624.

See also                                  

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