dek̂-1

English meaning                      to take

German meaning                     `nehmen, aufnehmen', daher `begrüßen, Ehre erweisen'. Aus der Bed. `annehmen, gern aufnehmen' fließt die Bed. `gut passend, geeignet, sich schicken, ziemen, es jemandem recht machen; als unannehmbar darstellen, etwas einem gut scheinend machen, lehren, lernen'

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Derivatives                              dek̂os- n. `Zierde, Ehre'

Material                                   Ai. daśasyáti `erweist Ehre, verehrt einen Gott, ist gnädig' (Denomin. von *daśas- = lat. decus), daśā́ f. `Zustand, Schicksal'; av. dasəm n. `Habe, Vermögensstück'; ai. Desiderat. dīkšatē `weiht sich', dīkšā́ `Weihe' (*di-dk̂-s- mit sekund. ī), dákšati `ist tüchtig, macht es einem recht, ist gefällig', dákša-ḥ `tüchtig, geschickt' (aber av. daxš- `lehren, unterweisen', npers. daxš `Geschäft, Mühe' bleiben wegen des Gutturals fern), dehnstufig ai. dāśnṓti, dā́šṭi, dā́śati `bringt Opfer dar, erweist Ehre, gewährt', dāśvás- `die Götter ehrend, fromm'; av. dāšta- `erhalten, erlangt' (Partiz.);

                nach Frisk Etyma Armen. 25 f. hierher arm. əncay `Gabe' aus *ənd-tisāti- (urarm. -tis- aus *dēk̂-); ob auch hierzu tesanem `ich sehe'? (vgl. unten δοκεύω); anders Meillet Esquisse 135;

                gr. (ion. äol. kret.) δέκομαι `nehme an', att. δέχομαι, athemat. hom. 3. Pl. δέχαται (das χ nach *δέχθω, Infin. δέχθαι), Aor. δέκτο, Partiz. δέγμενος, vgl. προτίδεγμαι · προσδέχομαι Hes. (γμ statt κμ); das κ ist bewahrt in δοκός `[Aufnahme] balken', δοκάν · θήκην Hes. (daraus lat.doga `Gefäß'), δοκάναι · αἱ στάλικες Hes., δεζάζω `besteche', δωρο-δόκος `der Geschenkenimmt', δεξαμενή (Partiz. Aor.) `Wasserbehälter', ἀρι-δείκετος `ausgezeichnet' (ει metr. Dehnung); Nasalpräsens *δεικνvμαι (: ai. dāśnṓti) im Partiz. δεικνύμενος `huldigend, grüßend', zu δεικανόωντο `sie begrüßten'; Intensiv δειδέχαται ds., δει-δίσκομαι `begrüße' (für *δη-δέ(κ)-σκομαι nach den Präs. auf -ίσκω); δει- kann δη- (idg. ē) gelesen werden, δεικν- auch δεκν-, und δεικα- kann metr. Dehnung für δεκα- sein (Schwyzer Gr Gr. I 648, 697); Kausativ δοκέω (= lat. doceō `meine, scheine', δοκεῖ μοι `es scheint mir' (`ist mir annehmbar'); δόξα f. `Meinung, Ruhm' (*δοκ-σα), δόγμα n. `Beschluß', δόκιμος `ansehnlich, erprobt'; δοκεύω `beobachte', προσ-δοκάω `erwarte'; über διδάσκω s. unter dens-1.

                alb. ndieh `sich befinden' (*dek̂-skō-?); ndesh `antreffen' wohl slav. Lw.? S. unter dēs-;

                lat. decet, -ēre `es ziemt sich, ziert, paßt gut', decus, -oris n. `Zierde, Würde', dignus `würdig' (aus *dec-nos, eigentl. `geziert mit'); umbr. tic̨it decet' (s. dazu EM. 257); Kausativ doceō, -ēre `lehre' (`lasse einen etwas annehmen'); discō, -ere, didīci `lerne' (aus *di-elk̂-skō);

                air. dech `der beste' (= lat. decus); auch in PN Echuid (*ek̂vo-dek̂-s), Gen. Echdach, Luguid, Gen. Luigdech (urir. Lugu-deccas mit cc = k), falls nicht e für älteres i steht; dann zu deik̂- `zeigen', in der Bed. `befehlen'.

                Vielleicht hierher germ. *teh-u̯ōn in ags. teohhian, tiohhian `meinen, bestimmen', teohh, tiohh `Schar, Gesellschaft', tēon (*tehōn) `bestimmen', ahd. gizehōn `in Ordnung bringen', mhd. zeche `Anordnung, Zunft, Zeche, Gesellschaft', nhd. Zeche, mhd. zesem (*teksma-) `ununterbrochene Reihe', wozu vielleicht mit Dehnstufe (*tēʒ-u̯ō) got. tēwa `Ordnung', gatēwjan `anordnen'; s. darüber auch unter deu̯ā- `sich räumlich vorwärts bewegen'.

                Unsicher aksl. dešǫ, desiti `finden', skr. dȅsîm dèsiti `treffen', refl. `jemandem begegnen', čech. po-desiti und u-desiti `einholen, erwischen'; ablautend russ.-ksl. dositi `finden, begegnen'; s. auch unter dēs-.

                Toch. A täk- `urteilen, entscheiden'; zweifelhaft A tāskmāṃ (*tāksk-māṃ) `ähnlich', Van Windekens Lexique 137; Pisani Rč. R. 1st. Lomb. 76, 2, 30.

                Zum es-St. ai. daśas(yáti), lat. decus stellen sich auch die Worte für `rechts' (Specht KZ. 62, 218).

                dek̂s- mit verschiedenen Suffixen:

                Ai. dákṣiṇa-, dakṣiṇá- `rechts, südlich, geschickt', av. dašina- `rechts', lit. dẽšinasds., dešinė̃ `die rechte Hand', aksl. desnъ `rechts'; gr. δεξιτερός = lat. dexter, -tra, -trum (Komp. dexterior, Superl. dextimus), osk. destrst (abgekürzt für *destrust) `dextra est', umbr. destrame `in dextram'; gr. δεξιός `rechts, glückverkündend, geschickt, gewandt' (von δεξι- mit Formans -Fo-, vgl. gall. Dexsiva dea); (das Suffix -u̯o- wohl nach *lai-u̯os, skai-u̯os `links') air. dess `rechts, südlich', cymr. deheu (*deksovo-) ds., got. taíhswa, ahd. zeso `rechts', got. taíhswō- ahd. zes(a)wa `die rechte Hand'; alb. djathtë `rechts' (das von G. Meyer damit gleichgesetzte ksl. destъ ist wohl Verderbnis für desnъ, s. Berneker 187).

References                              WP. I 782 f., WH. I 330 f., 346 f,, Trautmann 53, 54, Schwyzer Gr. Gr. I 648, 678, 684, 697, Wistrand Instrumentalis 14 ff.

See also                                  

Pages                                       189-191