deik̂-

English meaning                      to show

German meaning                     `zeigen'

Grammatical comments         

General comments                  woraus lat. und germ. z. T. `mit Worten auf etwas hinweisen, sagen', mehrfach auch `das Recht weisen, auf den Täter hinweisen, beschuldigen' entwickelt

Derivatives                              Partiz. Pass. dik̂-tó-s; dik̂ā `Richtung', dik̂-ti- `Anweisung', deik̂o-s `Richtung'

Material                                   Ai. dídeṣṭi, diśáti, dēśayati `zeigt, weist', av. daēs- Aor. dōiš- `zeigen' (daēsayeiti, disyeiti, daēdōišt) `zeigen; jemandem etwas zuweisen, zusprechen', Partiz. ai. diṣṭá- (= lat.dictus); diṣṭi- `Weisung, Vorschrift', av. ādišti-š `Anweisung, Lehre' (= lat. dicti-ō, ags. tiht `Anklage', ahd. in-, bi-ziht ds., nhd. Verzicht), ai. diś- f. `Weisung, Richtung', diśā `Richtung' (= δίκη `Recht', woraus wohl lat. dicis causa `nur der Form wegen, zum Schein'), deśá- `(Richtung), Gegend' = an. teigr s. unten;

                gr. δείκνῡμι, sekundär δεικνύω `zeige', kret. προ-δίκνῡτι `ἐπιδείκνυσι', δεῖξις `das Zur-Schau-Stellen' (mit sekundärer Hochstufe), δίκη s. oben, δίκαιος, δικάζω, ἄδικος; das Perf. Med. δέδειγμαι, und δεῖγμα `Beweis, Beispiel' nicht mit idg. g, sondern gr. Neuerung;

                lat. dīcere `sagen', dīcāre `feierlich verkünden, zusprechen, weihen', osk. deíkum `dicere', umbr. teitu, deitu `dicito', ablautend osk. dicust `dixerit', umbr. dersicust ds., osk. da-díkatted `dēdīcavit', lat. dīciō `die Macht eines Herrn über andere, Botmäßigkeit, Gerichtsbarkeit', indīcāre `anzeigen', index `Anzeiger, Angeber; Zeigefinger' (wie auch ai. deśinī `Zeigefinger'), iūdex `der das Recht Weisende', vindex (vindicāre = vim dicere), causidicus; über urir. *Eku̯o-decas, Lugudec(c)as (Gen. Sg.) s. unter dek̂-1.

                got. gateihan `anzeigen, verkündigen', anord. tēa, jünger tiā `zeigen, darstellen, ankündigen', ags. tēon `anzeigen, verkündigen', ahd. zīhan `anschuldigen, zeihen', wozu anord. tīgenn `(*monstratus) vornehm', tīgn f. `Rang; vornehmer Mann'; ahd. zeigōn `zeigen', wovon zeiga `Weisung'; inziht usw. s. oben; ferner anord. teigr m. `geradliniges Wiesenstück' (`*Richtung' = ai. deśá- `Gegend, Platz, Land'), ablautend ags. tīg, tīh `Anger, Weide', mnd. tī(g) m. öffentlicher Sammelplatz eines Dorfes', ahd. zīch `forum'.

                Hierher vermutlich mit der Bed. `Finger' (= `*Zeiger') und sekundär, aber bereits alt `Zehe', ahd. zēha, ags. tāhe, , anord. `Zehe' (*dóik̂u̯ā), mnd. tēwe, nhd. und südd. zēwe ds. (*doik̂-u̯ā), und das wohl aus *dicitus durch Dissimilation gegen das tonlose t entstandene lat. digitus `Finger, Zehe'.

                Hitt. tek-kuš-ša-nu-mi `mache erkennbar, zeige' hierher nach Sturtevant Lang. 6, 27 f., 227 ff.; bezweifelt der Bildung wegen von E. Forrer bei Feist 204.

                Daneben idg. doiĝ- in got. taikns f. `Zeichen, Wunder', taikn n. ds., ahd. (usw.) zeihhan n. `Zeichen', ags. tǣcan, engl. teach `lehren', anord. teikna `zeigen, bedeuten, bezeichnen', ahd. zeihhonōn `zeichnen', got. taiknjan `zeigen', ahd. zeihinen ds.

                Aus germ. *taikna stammt finn. taika- `Vorzeichen'.

                Ob deik̂- und deiĝ- aus dei- `hell glänzen' (auch `sehen') als `sehen lassen, aufblitzen lassen' erweitert sind?

References                              WP. I 776 f., WH. I 348 f., 351, 860, Schwyzer Gr. Gr. I 696 f., Feist 204, 472.

See also                                  

Pages                                       188-189