sp(h)ē(i)-3, spī- und sphē- : sphə-
English meaning to succeed, prosper; to fatten, etc.
German meaning `gedeihen, sich ausdehnen = dick werden, vorwärtskommen, Erfolg haben, gelingen'
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Derivatives sphē-ko- `Kraft', sphē-ti- `das Gedeihen', sphə-ro- `ergiebig', sphid-to- `dicht gedrängt'
Material Ai. sphā́yatē `wird feist, nimmt zu', Partiz. sphītá- `geschwollen, wohlhabend, dicht, voll', sphāta- `groß, stark', sphītí- f. `das Gedeihen', sphātí- f. `Mästung, Gedeihen', Kaus. sphāváyati `mästet, verstärkt', sphārá- `ausgedehnt, weit, groß', sphirá- `feist' (idg. *sphə-ró- = aksl.sporъ, ahd. spar); mit Formans -ko- (wie lett. spḕks): pīva-sphāká- `von Fett strotzend';
ai. vi-ṣpitám ist strittiger Bedeutung;
von der aspir. Form sphē-: ἐρί-σφηλον `ἐρισθενῆ', ἄσφηλοι · ἀσθενεῖς; σφηλὸν γὰρ τὸ ἰσχυρόν Hes.; ohne s- arm. p`art`am `reichlich';
lat. spatium `Raum, Zeit, Weite, Strecke, Dauer'; spēs, -ēī, Pl. spērēs f. `Erwartung, Hoffnung', spērō, -āre `hoffe'; ursprüngl. `von Hoffnung geschwellt'; prosperus `günstig, glücklich' (*pro-spə-ro-);
mcymr. ffysgiaw, corn. fesky `Eilen' (*spid-sk-);
got. spēdiza `späterer', spēdumists `spätester', ahd. spāti, Adv. spāto `spät' (eig. `*sich hinziehend');
ags. spōwan `gedeihen, glücken', ahd. spuon `gelingen', germ. *spōði- im ahd. spuot, as. spōd, ags. spēd `Gedeihen, Beschleunigung, Eile', nhd. sich sputen; ahd. usw. spar s. unten;
lit. spė́ti `Muße haben, schnell genug sein, imstande sein', spė́rus `flink', spė̃tas m. `Muße', spėmė̃ f. `Eile'; spė̃kas und spėkà `Kraft';
lett. spẽt`vermögen, können', spḕks `Kraft, Stärke, Macht' (wohl auch lett. spīte `Trotz', spîtîgs `trotzig');
aksl. spějǫ, spěti `Erfolg haben'; spěсhъ m. `studium', spěšiti `eilen';
aksl. sporъ (= ai. sphirá- usw.) `reichlich', in neueren slav. Sprachen auch (und wohl das ursprünglichere) `lange dauernd, lang ausreichend', so russ. spóryj, serb. spȍr `lang dauernd', daher anderseits auch `lange ausreichend, sparsam', čech. sporý `ergiebig, ausgiebig' und `sparsam, spärlich', spořiti `sparen' (dt. Einfluß?), ahd. spar `sparsam, knapp', ags. spær, aisl. sparr `sparsam, karg' (: sporъ);
hitt. išpāi `ißt sich satt', 3. Pl. išpii̯anzi.
Von spĭ- (: speĭ-) aus:
mit der Bedeutung `fett, dick' und g-Formans: ai. sphij- (Nom. Sg. sphik, Du. sphijāu; sphicāu durch Entgleisung nach d. Nom. Sg.?), sphigī `Arschbacke, Hüfte'; aisl. spik n., ags. spic n., ahd. spec, -ckes `Speck';
Mit Dentalformantien: gr. σπίδνος `ausgedehnt, weit, eben', σπιδόεις, σπιδνός (Hes.) ds., σπιδόθεν `von weitem', ἑλεσ-[σ]πίς, -σπίδος `Sumpffläche', ἀσπιδής (*αν-σπιδής mit Präp. ἀν) `geräumig', ἀσπίς, -ίδος `Schild', (`*dem Körper entlang gebreitete Fläche'?), σπίζω · `ἐκτείνω';
lat. spissus (*spid-to-) `dicht, dick, langsam, zögernd';
mit dh: σπιθάμη `Spanne (der Hand)', σπιθίαι· σανίδες νεώς Hes.;
mit t: lit. speičiù, speĩsti `umringen', spiẽsti`schwärmen', spintù, spìsti `in Schwärmenausbrechen, von Bienen', lett. spiêts `Bienenschwarm' (Partiz. lit. spìstas `gedrängt', lat.spissus); vgl. auch lett. spaile, spailis `Strich, Schwaden des Mähers' (-l- vielleicht aus -dl-), lit. spielóti `in den Nährahmen einspannen', lett. spailes `gespaltener Stecken zum Einklemmen', spī̀le, spī̀lis `eine Zwicke, Zwickeisen; Holznägel; Not, Verlegenheit' (mhd. Lw.?), spī̀lis auch `zeltartig ausgespannte Leinwand', spī̀lêt `klemmen - zwicken, spannen'.
Mit g-Formantien:
gr. σφίγγω `schnüre ein, klemme ein', σφιγκτήρ `Schnur, Band; Muskel';
lett. spaiglis, spaigle `Krebsgabel'; germ. mit der Bedeutung `ausspannen = spreizen': nhd. dial. spaichen `ausschreiten', ausspaichen `mit Schritten oder ausgespannten Fingern ausmessen', norw. speika `mit steifen (gespannten) Beinen gehen', spīka `widerspenstig sein'.
References WP. II 656 ff., WH. II 568 f., 576, Trautmann 274 f., Vendryes RC. 50, 92, Vasmer 2, 707, 710;
See also dazu spēi-2 und spen-1.
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