albho-
English meaning white
German meaning `weiß'
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Derivatives
Material Gr. ἀλφός `weißer Ausschlag', ἀλφούς · λευκούς Hes. (auch ἀλωφός · λευκός Hes., s. unten), FlN ̓Αλφειός;
lat. albus `weiß', umbr. alfu `alba', osk. Alafaternum `Alfaternorum', prälig. Alafis `Albius' (und viele andere Namen z. T. etruskischer Prägung sowohl auf Grund der osk.-umbr. Lantgebung alf-, als der lat. alb-, s. Schulze Lat. Eig. 119 f.; etr. Aussprache von lat. albus muß auch das von Paul. Diac. 4 L. als sabinisch bezeichnete alpum sein); dazu albula, alburnus `Weißfisch', albarus `Weißpappel', albūcus `Asphodillpflanze' usw.;
cymr. elfydd m. `Erde, Welt' aus *albíi̯o- (vgl. aksl. světъ `Licht, Welt');
ahd. albiz, elbiz, ags. aelbitu, ielfetu, anord. elptr, ǫlpt f. (germ. *alƀ-it-, -ut-) `Schwan', (Formans -d- in Tierbezeichnungen: s. Brugmann Grdr. II2 1, 467, Charpentier KZ. 40, 433 f., Specht Dekl. 229; ebenso:) aksl. lebedь, russ. lebedь lebjadь, im Ablaut zu poln. łabędź, serb. lȁbud, čech. labud' `Schwan' (ursl. *olb-edь, -ędь, -ǫdь, vgl. zu letzterer Suffixform lit. bal-añdis `Тaubе', eigentlich `die weiße'; s. Meillet Et. 322, MSL. 14, 377, Schulze SBprAk. 1910, 800 = Kl. Schr. 122 f.; nach der Farbe benannt russ. lebedá, poln. lebioda, łoboda `Melde', Lidén Stud. 97); ndl. alft, elft `Weißfisch' (formal = ahd. usw. albiz `Schwan'; Lehnworte aus lat. albula sind dagegen trotz Falk-Torp 189 f. mhd. albel `Weißfisch', nhd. Albe, nd. alf, albe `Weißfisch'), vgl. lat. alburnus ds.;
nhd mdartl. Alben `kalkhaltiger Sand unter der Fruchterde', schwed. mdartl. alf ds.;
wahrscheinlich auch anord. alfr, ags. ælf, engl. elf (woraus nhd. Elf m., Elfe f. entlehnt), mnd. alf `Аlp, Mare, böser Geist', mhd. nhd. Alp, Pl. die Alben (ursprüngl. wohl `weißliche Nebelgestalten'), sowie ahd. alba `Insektenlarve, locusta quae nondum volavit', ndl. elften f. Pl. `Engerlinge', norw. alma ds. (m aus dem Gen. Pl. *albna, woraus *almna). S. zu diesen germ. Worten bes. Falk-Torp unter aame (4, 1428), al (19, 1431), alv (22, 1431), elv I (188 f., 1454), emd (189, 1454); als `Weißwasser' auch der Name der Elbe (lat. Albis, Albia, aus germ. *Alƀī, Gen. Alƀiōz =), anord. elfr `Fluß' und Flußname (dazu wohl auch mnd. elve `Flußbett'), vgl. die gall. FlN Albis, Albā (heute Aube; Gegensatz Dubis, Dubā, d. i. `Schwarzwasser'), lat. Albula, gr. ̓Αλφειός (s. bes. Schulze SBprAk.1910, 797 = Kl. Schr. 120).
Fraglich ist dagegen, ob oder in welchem Umfange Namen wie gall.-lat. Albiōn, mir. Albbu, Gen. Albban (St. *Alb-i̯en-) `Britannien' (zu cymr. elfydd? oder von den weißen Kreidefelsen?), lat. Alpēs, <S-018392>Αλπεις (alti montes?) und die auf ital., ligur. und kelt. Gebiete häufigen Ortsnamen wie Alba, Albium u. dgl. auf den Begriff `weiß' zurückgehen oder aber nichtidg. Herkunft sind (Bertoldi BSL. 32, 148, ZrP. 56, 179 f.).
Arm. ałauni `Taube', kaum für *alabh-n- (Bugge KZ. 32, 1, Pedersen KZ. 38, 313), s. unten. Über die Zugehörigkeit von *albhi- `Gerste' s. d.
Hett. al-pa-áš (alpas) `Wolke' gehört vielleicht trotz Couvreur (H̯ 106, 149) hierher.
Zum Ablaut: neben *albho-s scheint eine zweisilbige Wzf. vorzuliegen in gr. ἀλωφός (auch ἐλεφιτίς?) und arm. ałauni, und dazu stimmte die slav. Intonation (serb. lȁbūd), s. Osthoff IF. 8, 64 f., Pedersen aaO. Da ferner -bho- ein in Farbenbezeichnungen häufiges Suffix ist (z. B. lat. galbus lit. raĩbas `bunt' neben raĩnas; Brugmann Grdr. II2 1, 388 f), ist *albhos auf die einsilbige Wz. *al- beziehbar und dürfte andrerseits ἀλωφός nach Brugmann aaO. zu lit. al̃vas `Zinn' (`weißes Metall'), apr. alwis `Blei', russ. ólovo `Zinn' (aus idg. *aləu̯o-? Die bait. Entsprechungen sind nach Niedermann aus dem Slav. entlehnt) in einem ähnlichen Verhältnis stehen, wie gr. κορω-νός zu lat. curv-us, ai. palā-la-ḥ (: palāv-aḥ) zu apr. pelwo, also auf eine Wzf. *alō[u]-: *aləu-: *alu- (in arm. aławni und den slav. Worten) zurückgehen; gr. ἐλεφιτίς reicht bei den Umbildungen, denen Tier- und Pflanzennamen überall ausgesetzt sind, nicht aus, um daneben noch ein *ale-bh- zu sichern;
hierher als `die glänzende' gall. alausa `Maifisch, Alse' (frz. alose, span. alosa), vgl. auch die gall. GN Alaunos, Alounae, brit. FlN Alaunos (nengl. Aln), cymr. PN Alun sowie arm. ałauni `Taube' aus *aləu-n-.
Eine Stammform ali- `weiß' ist nicht nachweisbar, trotz Specht Dekl. 114, da hett. ali- `weiß' sehr unsicher scheint (Couvreur H̯ 149 f., Friedrich IF. 58, 94) und gr. ἀλίφαλος, ἀλίφατα, ἄλiξ anders zu erklären sind.
Hierher aber wohl (als `hellgelbe Pflanze') hisp.-lat. ala `inula, Alant' (Isid.), span.-portug. ala ds., dazu mit -nt-Suffix ahd. alant ds., damit etymologisch identisch der Fischname ahd. alunt (jünger alant), as. alund `Weißfisch, Alant' = (mit gramm. Wechsel) aisl. -ǫlunn `ein Fisch', idg. Grundform *al-n̥t-/*al-ont-. Die ursprüngliche Bedeutung von al- ist wohl `weiß, glänzend', daher dann auch `hellgelb' usw.
Eine genaue Trennung der Bedeutungen von al- und el- ist nicht immer möglich, weshalb Specht (Idg. Dekl. 59, 160) beide Stämme für ursprünglich identisch erklärt, also al- als el- auf el- zurückführt, womit еr ferner (aaO. 114) die Farbwurzel ar- (s. unten areĝ-), er- identifiziert.
References WP. I 92 ff., WH. I 26 f.
See also
Pages 30-31